Richtig ist, denke ich, daß sich der menschliche Körper in seiner Gesamtheit einer "streng mathematisch-physikalischen Betrachtungsweise" entzieht.
Die unmittelbare physiologische Wirkung elektromagnetischer Energie, insbesondere bezüglich der Entstehung von Krebserkrankungen, muß jedoch ausschließlich unter diesem Aspekt gesehen werden, wenn man annimmt, daß Krebs durch in diesem Fall von außerhalb des Körpers induzierten Veränderungen auf molekularer Ebene ausgelöst wird. Aus einer Forendiskussion (Link s. u. und nicht auf meinem Mist gewachsen) sei zitiert:
"Vor ca. 100 Jahren hat Einstein einen Versuch erklärt indem er annahm,
daß Elektronen nur dann von Licht aus dem Metall geschleudert werden,
wenn die absorbierte Energie eine bestimmte Mindestmenge beträgt. Diese
Mindestmenge hängt von der Wellenlänge des Lichtes ab. (Photoeffekt)
Max Planck hat die Spektralverteilung des schwarzen Körpers berechnen
können. Vorher konnte man mit bestimmten Annahmen nur jeweils eine
Hälfte der Kurve ausrechnen. Planck nahm an, daß Licht einer Frequenz vom
schwarzen Körper nur in (vielen, winzigen) Portionen abgestrahlt werden
kann. Die Lichtportionen (Quanten) haben die Energie E = h*Frequenz.
Die Naturkonstante h wurde zu seiner Ehrung Plancksches Wirkungsquantum
benannt. Diese Erkenntnisse legten den Grundstein für die moderne Physik
und Chemie. In diesen Hundert Jahren seither hat man verstanden, wie
sich Atome aufbauen und warum die Elektronen nicht in den Kern stürzen.
Man konnte endlich die Spektren von Substanzen vorhersagen oder
nachträglich berechnen. Bis heute hat sich diese Grundannahme von Planck
immer nur bestätigt. Eine chemische Reaktion von Zellgewebe bei 10GHz
würde hart an der Physik kratzen. Ein Nobelpreis wäre Dir sicher. Aber
den kriegst Du nur mit harten Fakten und Meßdaten, nicht mit Mutmaßungen
aus Artikeln vom Bürgerbund gegen Handymasten.
Die Quantenobjekte, die man Molekül nennt, können verschiedene
energetische Zustände haben, die sich u.a. in ihrer Energie
unterscheiden. Trifft ein Lichtquant der Energie E auf ein Molekül,
ändert sich nur dann der Zustand des Moleküls wenn es einen möglichen
Zustand gibt, der sich vom bisherigen um genau E unterscheidet.
Ausnahme: Wenn E größer oder gleich der Energie ist, die zur Trennung
von Molekülbestandteilen notwendig ist, dann trennen sich die Teile und
nehmen den Überschuss als Bewegungsenergie mit.
...
Gammastrahlen knacken jedes beliebige Molekül, indem sie Elektronen
rauskicken.
Auch Röntgen, UV und sichtbares Licht haben Energien oberhalb von
chemischen Bindungen.
Je größer die Wellenlänge (je kleiner die Frequenz), um so
wahrscheinlicher ist es daß nicht immer eine Zerstörung passiert.
Auch die sofortige Abstrahlung durch Rückkehr zum Ausgangszustand ist
möglich. Oder das Molekül verteilt die Energie auf andere Zustände
seiner selbst oder von Nachbarn ( das nennt man Erwärmung).
Frage: Ab welcher Frequenz kann denn Strahlung dazu führen, daß irgendwelche
Effekte in den Molekülbindungen, Polarisierung o.ä. auftreten?
Im Infraroten gibt es Energiequanten die schwache Bindungen trennen
können. Z.B. Wasserstoffbrücken. Selbst das ist nicht unbedingt
gefährlich, denn dann dürften wir nie in die Sonne gehen.
Im fernen Infraroten gibt es kaum noch etwas, das Moleküle in ihrer
Struktur ändert. Kein Wunder denn diese Strahlen werden von Körpern bei
Zimmertemperatur ausgesandt. Jede Chemikalie, die fernes Infrarot nicht
verträgt zerfällt in der Hosentasche.
Tja, und dann kommen Terahertzwellen und dann erst Gigahertzwllen und an
deren unterem Ende der Mobilfunk. Ein Mobilfunkquant müßte weit mehr als
die 1000-fache Frequenz haben um chemisch wirksam zu sein. Allerdings
kann es längeren Ketten stärker "zappeln" lassen und so dessen Beitrag
zur Wärmeenergie des Körpers erhöhen. Dieser Effekt läßt sich
aufsummieren bis zur meßbaren Temperaturerhöhung."
siehe
http://newsgroups.derkeiler.com/Archive/…2/msg00144.html
Eine Reihe von Erscheinungen, die heute auf "Elektrosensibilität" zurückgeführt werden, gab es wohl schon zu allen Zeiten. Ein Zusammenhang mit der Denunziation der Nachbarin wegen Hexerei und den Hexenverbrennungen im Mittelalter ist wohl nicht allzuweit hergeholt.
Ein Aussterben derartiger Geisteshaltungen ist unter aktuellen Bildungsoffensiven verschiedenster Couleur eher wenig wahrscheinlich.
Meine zehn Cent
73 de Wolfgang DL4WG[/quote]